Der Kreis Euskirchen hat neben einem Wetterphänomen viele weitere Geheimnisse, die sich erst auf den zweiten und dritten Blick offenbaren.
Im Kreis Euskirchen leben insgesamt über 58.000 Menschen auf 22 Stadtteile verteilt. Dabei sind die offiziellen Teile der Stadt Euskirchen mit Altstadt, Ost-, West-, Nord- und Südstadt noch gar nicht mitgezählt. Die Flächennutzung ist dabei weitesgehend von Landwirtschaft (50 %) geprägt, während rund jeweils ein Viertel auf Wald- und Erholungsflächen sowie Gebäude- und Verkehrsflächen entfallen.
Eine Besiedelung der Gegend um Euskirchen ist schon auf eine Zeit von 3.000 bis 2.000 v. Chr. durch archäologische Funde zurückzuführen. Kelten besiedelten zwischen 800 und 500 v. Chr. in mehreren kleinen Siedlungen und die Römer legten als Erste einen Straßenknoten- und Handelsmittelpunkt in Euskirchen an.
Natürlich hieß Euskirchen zu dieser Zeit noch nicht so. Die erste Erwähnung der Stadt Euskirchen findet sich im Jahre 870 n. Chr. und klang damals noch etwas anders. Überlieferungen sprechen von „Auelskirchen“ bzw. „Auskirchen“, was vermutlich auf einen Bezug zu einer Kirche auf einer Aue her rührt. Dabei handelt es sich bei einer Aue um eine Uferlandschaft, die von wechselnden Wasserständen geprägt ist.
Der Veybach, der noch heute durch die Altstadt Euskirchens – wenn auch teils unterirdisch – fließt, lässt daher den Schluss zu, dass es sich bei der Kirche auf der Aue vermutlich um die heute noch in der Altstadt stehende Martinskirche handeln könnte.
Euskirchen – Stadtrechte seit 1302
Nach Ernennung zu einer Stadt im Jahre 1302 durch Walram VIII. der Herren von Falkenburg, bauten die Bewohner Euskirchens in den folgenden Jahren eine rund 1,5 km lange Befestigungsmauer mit sieben Wehrtürmen und drei Stadttoren entlang der Stadtgrenzen.
Allein ein Blick auf Google Maps gibt heutzutage noch einen guten Anhaltspunkt für den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer, die hauptsächlich die heutige Altstadt und Fußgängerzone umgaben.
Teile der Stadtmauer und einige Wehrtürme sind auch nach wie vor erhalten und können von historisch interessierten Besuchern in Euskirchen entdeckt werden.
Römische Wasserleitung – Wasser aus der Eifel
Durch den Euskirchener Ortsteil Kreuzweingarten verläuft die ehemalige römische Eifelwasserleitung. Dieses Aqädukt gilt als einer der längsten Bauwerke im römischen Imperium und wird jedenfalls als längster Aquädukt nördlich der Alpen eingeschätzt. Seinerzeit versorgte die römische Eifelwasserleitung die Stadt Köln mit frischem Trinkwasser und Wasser für die Hausanschlüsse.
Die Römer mussten seinerzeit die ein oder andere Hürde überwinden, um das Wasser bis nach Köln zu bringen. Die Aquäduktbrücke über die Erft gilt mit ihren 500 m Länge und rund 5 m Höhe zu den Großbauwerken der Eifelwasserleitung und verband die Ortsteile Rheder und Stotzheim. Leider ist von diesem Bauwerk heutzutage nur noch ein rudimentäres Fundament übrig geblieben, da sie nach Ende der römischen Herrschaft zur Gewinnung von Baumaterial ausgebeutet wurde.
Euskirchen als Hochburg des Karnevals
Der Euskirchener ist neben dem Eifeler Platt vor allem auf eins stolz: Den Karneval! Jedes Jahr findet in Euskirchen ein großer Rosenmontagszug statt. An Prinzen mangelt es dabei nie – die in Euskirchen ansässigen vier Karnevalsgesellschaften wechseln sich jedes Jahr ab und zur Jahrtausendwende gab es auch ein Dreigestirn.
Neben dem Karneval bietet die Donatus-Mai-Kirmes je im Mai und im Oktober ein beliebtes Ausflugsziel für alle Menschen in und um Euskirchen. Für all diejenigen, die die Freizeit lieber in der Natur verbringen, bietet der als Waldfreibad nutzbare Teil der Steinbachtalsperre im Ortsteil Kirchheim einen echten Spaß- und Erholungswert!
Und zum Schluss müssen wir Ihnen ja noch etwas über das Wetterphänomen verraten. Euskirchen hat einen durchschnittlich niedrigeren Niederschlag als der Bundesdurchschnitt. Dies kommt daher, dass die Wolken sich bereits bei Westwindlage in der Eifel abregnen, da sie an den Westhängen der Mittelgebirge hängen bleiben. Also, wer die Sonne sucht, ist in Euskirchen bestens aufgehoben!