Viel Fläche, viel Natur, viel Platz: Zwischen Erft und rekultivierten Leben findet das heutige Stadtleben im beschaulichen Bedburg statt.
Obwohl die Stadt Bedburg als nordwestlichste Stadt im Rhein-Erft-Kreis im Hinblick auf die Gesamtfläche zu den größten Städten des Kreises gehört, liegt sie im Hinblick auf die Bevölkerungsanzahl mit 25.000 Einwohnern nur auf dem vorletzten Platz. Der hohe Anteil an Fläche pro Einwohner lässt sich auf die durch jahrzehntelangen Tagebau geprägte Landschaft zurück verfolgen.
Bedburg wurde dabei aus historischer Sicht bereits sehr früh erwähnt. Erste schriftliche Dokumentationen gehen auf das Jahr 893 zurück. Bedburg – damals noch als Betbure benannt – wurde im Prümer Urbar, einem mittelalterlichen Verzeichnis über Grundbesitz, vergleichbar mit dem heutigen Grundbuch, erwähnt. Erstmalig im Jahre 1295 erfolgt dabei die Erwähnung als Stadt.
Auch war Bedburg und der Stadtteil Kaster bereits in der Frühzeit ein Austragungsort der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Kölner Erzbischöfen und den Herzögen von Jülich, die um die Vorherrschaft im Erftraum stritten.
Trotz langer Vergangenheit: Bedburg ist jung!
Obwohl Bedburg aus historischer Sicht auf eine lange und für die regionale Entwicklung wichtige Geschichte zurück blickt, ist die heutige Stadt Bedburg erst sehr jung. Zum 1. Januar 1975 wurden die Städte Bedburg und Kaster und mehrere kleinere Gemeinden (Pütz, Königshoven, Lipp) durch das damalige Köln-Gesetz zusammengeführt.
Das Köln-Gesetz wurde am 5. November 1974 verabschiedet und leitete eine umfassende Gebietsreform der Region Köln auf kommunaler Ebene ein. Die bis dato vielerorts sehr kleinteilige und historisch gewachsene kommunale Struktur wurde mit der weitfassenden Gebietsreform weitesgehend beendet.
Von der Ritterakademie zum Silverberg-Gymnasium
Das Bedburger Schloss wurde 1839 an Mitgleider des rheinisch ritterbürtigen Adels verkauft, einer Genossenschaft des rheinischen Adels, die daraufhin zunächst im Schloss und später in einem Nebengebäude die Rheinische Ritterakademie eröffneten. Zunächst nur dem Adel vorbehalten, wurde die Rheinische Ritterakademie 1929 in das städtische Realgymnasium Bedburg umgewandelt und so auch den übrigen bürgerlichen Schülern zugänglich.
Leider lässt sich das alte Gebäude heutzutage nicht mehr besichtigen. Aufgrund von Bauschäden und der damit einhergehenden Einsturzgefahr entschieden sich die verantwortlichen Kommunalpolitiker in Absprache mit den Eigentümern im Jahr 2011 für den Abriss.
Bedburg: Zwischen Zuckerfabrik und Braunkohle
In Bedburg hatte die Zuckerproduktion eine lange Tradition. In der Bedburger Zuckerfabrik wurde von der Gründung im Jahre 1883 bis zur Schließung 1997 Zucker produziert.
Auch der Tagebau hat in Bedburg Tradition. Der Betrieb des Tagebaus Garzweiler ist bis zum Jahre 2045 genehmigt und ein Ende der Braunkohlegewinnung auch in Bedburg mittlerweile absehbar. Die örtliche Politik reagierte in der Vergangenheit bereits mit Weitsicht und sieht sich bereits heutzutage aktiv nach Alternativen um, sodass Bedburg auch zukünftig als Wirtschaftsstandort für Unternehmen attraktiv bleibt.
Der Windpark Königshovener Höhe steht auf einer rekultivierten Fläche des Garzweiler Tagebaus. Die Stadt Bedburg ist hieran zu 49 % beteiligt und zeigt somit auch das Engagement in erneuerbare Energien und zukunftsfähige Technologien.