Die Stadt Rheinbach blickt von der Ruine der Burg Tomburg nicht nur bis in die Kölner Bucht, sondern auch auf eine lange, interessante Geschichte zurück.
Die erste schriftliche Erwähnung findet die Stadt Rheinbach in einer Schenkung des fränkischen Königs Pippin an die mit Mönchen des Benedikterordens besetzte Abtei Prüm im Jahre 762 n. Chr. – damals allerdings noch unter dem Namen Reginbach. Der Name kommt vermutlich aus der altdeutschen Ableitung des Wortes „regan“ für das heutige „Regen“ herleiten und bezeichnet vermutlich einen Bach, der um die Stadt verlief und nur zu Zeiten mit viel Regenfall Wasser führte.
Rheinbach spielte allerdings schon viel früher eine bedeutende Rolle. Die Eifelwasserleitung, ein bedeutendes Bauwerk römischer Ingenieurskunst und der längste Aquädukt nördlich der Alpen verlief durch das heutige Stadtgebiet Rheinbachs. Für Besucher der Stadt sind heutzutage zahlreiche Fund- bzw. Teilstücke der damaligen Eifelwasserleitung ausgestellt.
Wer den Weg der Eifelwasserleitung durch das heutige Rheinbach ablaufen möchte, muss hierzu einfach nur entlang der Münstereifeler Straße und der Bahnhofstraße laufen, unter der rund 80 n. Chr. der damalig Aquädukt verlief. Die Römer bauten diesen meist unterirdisch, um unabhängig von Frost und Eis auch in der kalten Jahreszeit Wasser bis nach Köln transportieren zu können.
Leider sind nicht mehr alle Teile der Eifelwasserleitung erhalten, wurde diese doch nach Ende der römischen Herrschaft zur Gewinnung von Baumaterial geplündert und teilweise als Baumaterial für den Rheinbacher Hexenturm und den Wasemer Turm herangezogen.
Rheinbach – Eine echte Ritterstadt
Seit dem 12. Jahrhundert findet sich in Überlieferungen immer wieder der Hinweis auf einen zu dieser Zeit noch Angestellten der Abtei Prüm, den Edelmann Emelricus, der als Herr von Rheinbach genannt wird. Dieser lebte als Ritter auf der Rheinbacher Burg – ursprünglich als Wasserburg angelegt – die in den letzten Jahren wieder aufgebaut und als touristische Attraktion besichtigt werden kann. Sie gibt einen wunderschönen Eindruck von der mittelalterlichen Stadt Rheinbach.
Das Rittergeschlecht wurde trotz ursprünglicher Abhängigkeit zur Abtei Prüm in den laufenden Jahren immer stärker. So nutzten die Herren von Rheinbach die Gunst der Stunde, als der Erzbischof von Köln, Siegfried von Westerburg, im Jahr 1288 bei der Schlacht von Worringen eine erhebliche Niederlage verkraften musste und befestigten die Stadt Rheinbach mit Mauern und Türmen. So entstand die heutige Altstadt Rheinbachs.
Erst als 1343 das Geschlecht der Ritter von Rheinbach auszusterben drohte, gelangte die Stadt wieder zurück in den Besitz des Kölner Bischofs und blieb bis zum Jahr 1789 unter Kontrolle des Erzstifts Köln.
Die heutige Stadtgliederung Rheinbachs
Heutzutage ist es historisch gesehen etwas ruhiger um Rheinbach geworden. Das heutige Stadtgebiet teilt sich in neun Ortschaften auf. Hierzu zählen Flerzheim, Hilberath, Neukirchen, Niederdrees, Oberdrees, Queckenberg, Ramershoven, Todenfeld und Wormersdorf. Von den insgesamt rund 30.000 Einwohnern entfallen davon allerdings alleine 17.000 auf das Stadtgebiet Rheinbach.
Neben den Ortschaften gibt es auch zahlreiche Wohnplätze einzelner Ortschaften, die historisch gewachsen sind und besonders kleine Einheiten darstellen.
Rheinbach: Die Rheinbacher Burg als Ausflugziel
Rheinbach ist eine Stadt mit mittelalterlichem Flair. Wer durch die die Altstadt läuft, bewegt sich im Stadtkern einer alten Ritterstadt und läuft gleichzeitig über die Ruinen alter römischer Bauwerke wie der Eifelwasserleitung.
Die Rheinbacher Burg als der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte der Ritterstadt wurde ursprünglich im 12. Jahrhundert als Wasserburg am Südostrand der Rheinbacher Altstadt erbaut. Nach Aussterben des Rittergeschlechts wurde die Burg im Zuge des Höllandischen Krieges im Jahr 1673 teilweise zerstört und in den Folgejahren nicht wieder aufgebaut. Erst mit der Privatisierung und dem späteren Aufkauf der Stadt Rheinbach im Jahr 1913 begann ab 1980 die Restaurierung.
Heutzutage sind teile der Rheinbacher Burg als Ausflugziel besuchbar und stellen eine beliebte Touristenattraktion in Rheinbach dar. Das hat Sie neugierig gemacht? Gehen Sie doch einfach mal auf die Suche nach den Spuren der alten Ritter – es lohnt sich!