Immobilien als Altersvorsorge: Darauf sollten Sie achten

Viele Menschen haben den Traum vom eigenen Haus oder zumindest einer eigenen Wohnung. Nach einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland im Auftrag des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) vornahm, wären 51 Prozent aller Mieter gern Eigentümer. Kein Wunder, schließlich gehen die monatlichen Belastungen nicht an den Vermieter, sondern tragen gegebenenfalls zur Tilgung des Finanzierungskredites bei.

Idealerweise ist die Immobilie auf diese Weise noch vor dem Renteneintritt abbezahlt – und trägt somit zur Altersvorsorge bei. Und wem das Haus oder die Wohnung im Alter zu groß wird oder zu viel Arbeit verursacht, der kann das Objekt vermieten und sich selbst eine kleinere Bleibe suchen. Die Differenz der Mieten stellt dann eine zusätzliche Einkommensquelle dar.

Fehlendes Eigenkapital größte Hürde für Immobilienkauf

Immobilien als Altersvorsorge

Allerdings gilt es bei dem Vorhaben, sich eine eigene Immobilie zuzulegen, einige Hürden zu überwinden. Die größte: fehlendes Eigenkapital. Laut IVD nannten 68 Prozent der befragten Nicht-Immobilienbesitzer mit Eigentumswunsch diesen Grund, der eine Finanzierung unmöglich macht. Denn je geringer das Eigenkapital, desto höher sind die monatlichen Aufwendungen für Zins und Tilgung eines Immobilienkredites. Und Immobilien zu erwerben, ist inzwischen sehr teuer geworden, vor allem in Großstädten. Die Kaufpreise sind in den meisten Regionen stärker gestiegen als die Mieten.

Doch auch wenn genügend Geld gespart wurde: In beliebten Gegenden wird es immer schwieriger, ein passendes Angebot zu finden. Baugrundstücke sind schon seit Jahren Mangelware und bei attraktiven 3-4-Zimmer-Wohnungen ist die Konkurrenz immens groß.

Nebenkosten und Aufwand des Immobilienkaufs bedenken

Kaufinteressenten sollten zudem alle Folgekosten eines Immobilienerwerbs in ihre Überlegungen einbeziehen und bedenken, dass der Darlehenszinssatz nach Auslaufen der Zinsbindung deutlich höher sein kann als heute. Zudem schränkt der Kauf einer Immobilie die Flexibilität ein.

Ebenfalls zu beachten: Bei der Anschaffung fallen teilweise erhebliche Nebenkosten von 15 Prozent oder mehr an. Dazu zählen beispielsweise Gebühren für den Notar, die Umschreibung des Grundbuchs, die Grunderwerbsteuer sowie die Maklerprovision. Und auch nach dem Kauf haben Eigentümer einen höheren Aufwand als Mieter, da sie sich beispielsweise um die Instandhaltung kümmern müssen.

Günstige Darlehen und staatliche Förderungen

Von diesen Schwierigkeiten abgesehen, ist eine Immobilie als Kapitalanlage oder Altersvorsorge eine interessante Option. Denn in Zeiten historisch niedriger Zinsen sind die Darlehen vergleichsweise günstig. Ob ein Haus oder eine Eigentumswohnung nach Erwerb oder Bau dauerhaft wertbeständig ist, hängt laut dem Finanzdienstleister tecis von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Architektur, die Bausubstanz, Kosten, die Lage sowie die Zukunftsfähigkeit.

Die Finanzexperten von tecis weisen zudem darauf hin, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, staatliche Förderungen für die Finanzierung und Entschuldung zu nutzen. Ein Beispiel ist das kfw-Wohneigentumsprogramm, das den Kauf oder Bau von selbstgenutzten Eigenheimen oder Eigentumswohnungen mit bis zu 100.000 Euro pro Vorhaben fördert.

Die private Altersvorsorge auf mehrere Säulen verteilen

Eine Immobilie kann also zur Altersvorsorge beitragen – jedoch sollte sie nicht als alleinige Maßnahme dafür herhalten. Besser ist es, seine finanzielle Vorsorge auf mehrere Säulen zu verteilen: So können neben dem Immobilienerwerb beispielsweise eine Rürup- oder Riester-Rente, Fondssparpläne oder Sachwerte sinnvoll sein. Auf diese Weise kann der Altersarmut vorgebeugt werden – gerade dann, wenn Ruheständler in ihrer eigenen Immobilie wohnen.

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