Immowelt verärgert Makler und Hausverwaltungen mit dem Wegfall verpflichtender Kontaktdaten für Interessenten

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Immowelt zählt zu den führenden Immobilienportalen in Deutschland und ist für Makler, Hausverwaltungen und private Anbieter eine wichtige Plattform, um Käufer und Mieter zu erreichen. In einer kürzlich getroffenen Entscheidung hat Immowelt jedoch die verpflichtende Angabe von Kontaktdaten für Interessenten, wie Telefonnummer und Anschrift, entfernt. Ziel der Änderung war es, die Hürde für Kontaktaufnahmen zu senken und so mehr Anfragen für die angebotenen Immobilien zu generieren. Die Reaktion aus der Branche war jedoch deutlich.

Immowelt ändert Kontaktaufnahme

Die Unverbindlichkeit ohne die Angabe grundlegender Kontaktdaten Anfragen stellen können, führte bei zahlreichen Immobilienprofis zu einer deutlich verringerten Qualität der Anfragen bei nur geringfügig gesteigerter Quantität. Nach massivem Protest von Maklern und Hausverwaltungen unmittelbar an den Vorstand der Immobilie hat diese bzw. die dahinterstehende AVIV Germany GmbH die Entscheidung mittlerweile wieder rückgängig gemacht und sich klar für die Qualität der Anfragen ausgesprochen.

Die Änderung bei Immowelt und ihre Auswirkungen

Mit dem Wegfall der verpflichtenden Kontaktdaten für Interessenten wollte Immowelt – im Wettlauf gegen andere Immobilienportale wie den Immoscout24 oder Kleinanzeigen – eine breitere Masse ansprechen und die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme senken. Bisher mussten Interessenten bei Anfragen ihren Namen, ihre Anschrift und eine Telefonnummer hinterlegen. Mit der Änderung entfielen diese Pflichtangaben, sodass es auch möglich war, anonymisiert oder mit minimalen Informationen eine Anfrage zu stellen. Die Intention dahinter war, die Menge der Anfragen zu erhöhen und so die Anzahl potenzieller Interessenten für die Anbieter zu steigern. Viele Immobilienprofis sahen jedoch erhebliche Nachteile und sahen sich unverbindlichen oder weniger ernst gemeinte Anfragen ausgesetzt.

Hierüber hinaus genügen unvollständige Kontaktangaben nicht den gesetzlichen Vorgaben eines Nachweises im Verkaufsfall, noch stellen sie einen wirksamen Schutz gegen Missbrauch dar.

Kritik aus der Branche: Qualität versus Quantität

Die Reaktion der Branche ließ nicht lange auf sich warten: Zahlreiche Makler und Hausverwaltungen beschwerten sich direkt beim Vorstand der Immowelt. Sie argumentierten, dass die Qualität der Anfragen wesentlich wichtiger sei als die bloße Anzahl. Auch der Konkurrenzkampf zwischen den Portalen Immowelt, Immoscout24 und Kleinanzeigen rechtfertige nicht die Entscheidung.

Ohne verpflichtende Kontaktdaten wird es schwieriger, die Seriosität der Interessenten einzuschätzen, was zu einem Anstieg von Anfragen führen könnte, die letztlich nicht zu Besichtigungen oder Abschlüssen führen. Besonders für professionelle Anbieter, die regelmäßig mit einem hohen Volumen an Anfragen umgehen, bedeutet eine Vielzahl unqualifizierter Anfragen erheblichen Mehraufwand – sowohl in Bezug auf Zeit, Ressourcen als auch die gesetzlichen und rechtlichen Anforderungen, denn die fehlenden Kontaktdaten müssen mühsam bei jedem Interessenten nachgefragt und eingetragen werden.

Entscheidung zugunsten der Qualität

Aufgrund des massiven Gegenwinds hat Immowelt seine Entscheidung schließlich zurückgenommen. Das Unternehmen stellte klar, dass die Qualität der Anfragen für seine Nutzer – insbesondere für professionelle Anbieter – von zentraler Bedeutung ist. Die verpflichtenden Kontaktdaten respektive die individuellen Einstellungsmöglichkeiten wurden daher wieder eingeführt, um sicherzustellen, dass Makler und Hausverwaltungen von Interessenten die notwendigen Informationen erhalten, um seriöse und zielgerichtete Kommunikation zu ermöglichen.

Immowelt korrigiert Kontaktformular

Diese unmittelbare Reaktion und Entscheidung zeigt, dass die Immowelt das Feedback seiner Nutzer ernst nimmt und bereit ist, Anpassungen zugunsten der Nutzerqualität umzusetzen.

Für Makler und Hausverwaltungen bedeutet diese Rückkehr zur ursprünglichen Regelung eine deutliche Entlastung im Umgang mit Interessentenanfragen.

Fazit: Immowelt punktet mit Qualität statt Quantität

Die Rücknahme der Entscheidung zeigt, dass Immowelt sich langfristig für Qualität statt bloßer Quantität einsetzt und die Anliegen professioneller Nutzer ernst nimmt. Für die Immobilienbranche, die in hohem Maße auf die Seriosität und Effizienz bei der Interessentenkommunikation angewiesen ist, ist dies ein wichtiges Signal. Immowelt hat mit dieser Entscheidung den Wert qualifizierter Anfragen über die Menge gestellt und damit das Vertrauen vieler professioneller Anbieter zurückgewonnen.

Langfristig wird sich diese Entscheidung positiv auf die Zusammenarbeit mit Maklern und Hausverwaltungen sowie die Reputation der Plattform auswirken, die im stark umkämpften Markt gegen Immoscout24 und Kleinanzeigen um die Gunst professioneller Anbieter buhlt.

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