Hausbesitzer werden – Die wichtigsten Basics zum Immobilienkauf
Der Besitz einer Immobilie bringt viele Vorteile mit sich. Um von diesen positiven Aspekten umfangreich profitieren zu können, müssen beim Kauf einige wichtige Kriterien und Details beachtet werden. Hier gibt es einen kurzen Überblick über die wichtigsten Basics.
Vorteile des Immobilienkaufs
Wer überlegt, eine Immobilie zu kaufen, fragt sich womöglich, welche positiven Seiten mit dem der Besitz einhergehen. Zu den Vorteilen zählen neben weiteren:
- eine höhere Lebensqualität,
- ein hohes Maß an Unabhängigkeit
- sowie die Immobilie als sinnvolle Investition in die Zukunft.
Lebensqualität und Unabhängigkeit
Lebensqualität ist ein wichtiger Aspekt für einen erfüllten Alltag. Hausbesitzer profitieren davon, sich mit dem Eigenheim einen Rückzugsort zu schaffen, an dem sie sich sehr individuell einrichten und ausbreiten können. Das Gefühl, ein eigenes, dauerhaftes Zuhause zu haben, schafft im Alltag eine wichtige Basis für Sicherheit.
Darüber hinaus bringt ein eigenes Haus ein gewisses Maß an Unabhängigkeit mit sich. So sind Eigenheimbesitzer nicht mehr von einem Vermieter abhängig, der eine Wohnung womöglich aufgrund von Eigenbedarf oder anderen Umständen kündigen könnte.
Zudem wohnt der Hausbesitzer mietfrei. Ab einem gewissen Punkt, wenn der Kredit vollständig abbezahlt ist, enden also jegliche finanzielle Verpflichtungen rund um die Wohnsituation.
Investition in die Zukunft – auf mehreren Ebenen
Des Weiteren ist ein Eigenheim eine vielseitige Investition in die Zukunft. Besitzer können es unter anderem als Altersvorsorge nutzen und ab dem Zeitpunkt des Renteneintritts mietfrei wohnen.
Alternativ besteht die Option, das Haus zu vermieten oder mit einer Wertsteigerung zu verkaufen. Die nächsten Generationen der Familie profitieren je nach individueller Nutzungsstrategie ebenfalls, wenn sie die Immobilie erben.
Ein Katalog mit individuellen Vorstellungen
Um die Suche nach dem geeigneten Objekt etwas zu erleichtern, können sich Interessierte einen Katalog mit einfachen Kriterien erstellen, der einer Art Wunschliste entspricht. Relevant sind hierbei unter anderem:
- Größe und Lage
- der Garten
- die Optik
- der Preis
- sowie der Aspekt der Kompromissbereitschaft.
Größe und Lage
Erste Kriterien in der Liste können die Größe sowie die Lage sein. Wie viele Räume und Etagen sollte das Haus haben? Neben den individuellen Wünschen spielt für diesen Aspekt auch die Frage eine Rolle, wie viele Personen im jeweiligen Eigenheim komfortabel leben sollen.
Es ist nur logisch, dass eine Familie mit mehreren Kindern mehr Platz benötigt als ein Paar oder ein alleinstehender Käufer. Hinsichtlich der Räume können also der individuelle Wunsch sowie das notwendige Minimum festgehalten werden.
Ebenfalls bedeutsam ist die Lage. Angehende Immobilienbesitzer sollten sich überlegen, ob das Objekt in der Stadt oder im ländlichen Raum liegen soll. Das Landleben bringt einige Vor- und Nachteile mit sich, gleiches gilt für den Alltag in einer Stadt.
Des Weiteren lohnt sich ein Blick darauf, welche Geschäfte und Faktoren der Infrastruktur vor Ort in jedem Fall vorhanden sein müssen, um vor dem Hintergrund der individuellen Bedürfnisse ein komfortables Leben führen zu können.
Garten, Optik und Preis
Des Weiteren kann es Ansprüche an den Garten geben. Neben der Größe spielen in diesem Zusammenhang die Bepflanzung und die Ausgestaltung eine Rolle. Gibt es zum Beispiel eine Terrasse und eine ausreichende Beleuchtung?
Ist bereits ein Gerätehaus zur Unterbringung der wichtigsten Utensilien für die Gartenarbeit vorhanden? Natürlich kann eine Terrasse oder ein kleiner Schuppen nachträglich dazu gebaut werden, allerdings wäre dies mit weiteren Kosten verbunden.
Vielleicht gibt es zusätzlich einige optische Aspekte, die für den Käufer wichtig sind. Soll das Haus einen traditionellen oder einen modernen Eindruck machen? Schlussendlich sollte der Interessent sich überlegen, welche Summe er maximal für das Eigenheim ausgeben kann und möchte.
Kompromissbereitschaft
Mit diesen und weiteren Faktoren kann Stück für Stück ein Kriterienkatalog entstehen. Dabei ist es bedeutsam, sich bewusst zu machen, dass es je nach den individuellen Wünschen schwierig sein kann, ein Objekt zu finden, dass alle Aspekte erfüllt.
Dementsprechend sollte von vornherein überlegt werden, zu welchen Kompromissen eine Bereitschaft besteht und wo die Grenzen potenzieller Abstriche sind. Das erleichtert die Suche einmal mehr.
Wichtige Unterlagen rund um eine Immobilie
Wer eine Immobilie besichtigen möchte, sollte vorher – oder spätestens vor einer finalen Entscheidung für den Kauf – einige wichtige Dokumente über das Objekt kennen. Dazu gehört allen voran der Grundbuchauszug. Dieses Schriftstück sollte nicht älter als 3 Monate sein.
Grundbuch und Energieausweis
Im Grundbuch ist eine Vielzahl von Informationen festgehalten. Dabei gibt es einige Aspekte, die für Käufer von besonderer Bedeutung sind. Dazu gehören allen voran die Grundschuld sowie die Grunddienstbarkeiten. Erstere sagt etwas über die finanzielle Belastung aus, Grunddienstbarkeiten sind eigentumsähnliche Rechte.
Der Energieausweis wiederum gibt Auskunft darüber, wie viel Energie ein Gebäude verbraucht bzw. benötigt. Seit dem Jahr 2009 ist dieses Schriftstück für Hauseigentümer Pflicht.
Flurstückkarte, Altlastenverzeichnis und weitere Papiere
Ebenfalls relevant ist die Flurstückkarte, die Käufer beim Katasteramt bekommen. Das Altlastenverzeichnis enthält Informationen dazu, ob das Grundstück in den letzten Jahren und Jahrzehnten für industrielle Zwecke verwendet wurde.
Wissenswertes zur Bebauung in der Umgebung, die einen Einfluss auf den Komfort im Alltag haben könnte, findet sich in den Bauplänen für die Region. Je mehr ein Interessent zu einer Immobilie, zum Grundstück und der Umgebung mithilfe entsprechender Unterlagen erfährt, desto zielführender kann er seine Entscheidung treffen.
Besichtigung
Einer der wohl wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zu einem Eigenheim ist die Besichtigung. In diesem Rahmen kommt es auf Hintergrundwissen und Details an, um nach dem Kauf wirklich zufrieden zu sein und keine negativen Überraschungen zu erleben.
Dementsprechend sollten während der Besichtigung sehr konzentriert einige Faktoren in Augenschein genommen und erfragt werden. Vordergründig gehört dazu die Fassade. Hier sollten keine Risse oder feuchte Stellen erkennbar sein. Hinsichtlich des Daches spielen die Dichte der Eindeckung sowie die Dämmung eine zentrale Rolle.
Um herauszufinden, ob die Heizung und die Trinkwasseranlage auf einem modernen Stand sind, sollte der potenzielle Käufer Einblick in die entsprechenden Wartungsberichte erfragen. In allen Räumlichkeiten – besonders aber im Keller – sollte bei der Besichtigung auf potenziellen Schimmelbefall geachtet werden.
Darüber hinaus kommt es natürlich auf zwischenmenschliche Aspekte an. So sollte der Verkäufer bzw. der Makler einen vertrauenswürdigen Eindruck hinterlassen. Dementsprechend kann eine Entscheidung für oder gegen den Kauf einer Immobilie zumindest in kleinen Anteilen nach dem Bauchgefühl getroffen werden.
Die Finanzierung
Des Weiteren muss sich der Interessent Gedanken um die Finanzierung machen. Im besten Fall hat er bereits eine satte Summe angespart, die für den Kauf genutzt werden kann und ein wenig mehr Unabhängigkeit garantiert, da der für die allermeisten Menschen notwendige Kredit früher getilgt ist.
Vor einer finalen Zusage sollte der Käufer mehrere Finanzierungsangebote einholen und vergleichen. Den Zuschlag erhält der Anbieter, der nicht nur den günstigsten Zinssatz, sondern gleichermaßen die besten Rahmenbedingungen bietet.
Um ein Darlehen zu erhalten, muss der Käufer dem Kreditinstitut verschiedene Informationen zur Verfügung stellen. Dazu zählen:
- detaillierte Angaben zur Immobilie,
- Gehaltsnachweise,
- eine Bonitätsauskunft
- sowie Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen.
Nach einer Zusage kann der Kreditvertrag aufgesetzt werden. Wichtig ist hier der zeitliche Ablauf. Experten empfehlen, dieses Schriftstück erst dann zu unterzeichnen, wenn der Kaufvertrag in den sprichwörtlichen trockenen Tüchern und ebenfalls von beiden Seiten unterschrieben ist.
Abwicklung des Kaufes
Bevor der Kaufvertrag unterzeichnet wird, sollte er im besten Fall von einem Rechtsanwalt, geprüft werden. Damit lässt sich ausschließen, dass das Schriftstück Klauseln enthält, die auf den ersten Blick unbedenklich erscheinen, sich aber später nachteilig auswirken.
Die finale Unterschrift findet dann bei einem Notartermin statt, bei dem beide Parteien noch einmal ausführlich über den Inhalt des Papiers aufgeklärt werden. Der Notar vermerkt die Unterzeichnung und teilt sie dem Finanzamt mit.
Daraufhin zahlt der Käufer nach Aufforderung dieser Behörde die Grunderwerbssteuer an das Finanzamt sowie den Kaufpreis an den Anbieter. Schlussendlich findet die Änderung im Grundbuch und die Schlüsselübergabe statt. Damit ist das Geschäft abgeschlossen und der neue Besitzer kann sein Eigenheim beziehen.
Fazit
Der Besitz einer Immobilie bringt viele Vorteile mit sich. Hierzu zählen eine hohe Unabhängigkeit sowie der Aspekt der Investition in die Zukunft. Als Basis sollten sich Interessierte zunächst eine Liste mit den Kriterien erstellen, die ihnen hinsichtlich des zukünftigen Eigenheims wichtig sind. Nicht minder bedeutsam ist ein umfassendes Wissen zu den notwendigen Unterlagen sowie zu den Faktoren, die bei einer Besichtigung in Augenschein genommen werden sollten. Schlussendlich sollte der Käufer sich die bestmögliche Finanzierung sichern und bei der Abwicklung des Kaufes auf wichtige Details achten, um zu vermeiden, zu einem späteren Zeitpunkt negative Überraschungen zu erleben.