Zinsen auf Rekordtief: Immobilien so attraktiv wie nie!
Die Banken ächzen, Immobilienkäufer jubeln. Durch weitreichende Zinsschritte der EZB sind die Zinsen für Finanzierungen auf einem Rekordtief angekommen. Wer um die Jahre 2002 und 2003 eine Finanzierung zum Immobilienkauf abgeschlossen hat, musste in der Regel Zinssätze von 5-6 Prozent bezahlen. Heute sind Banken gewillt, Finanzierungen mit denselben Voraussetzungen dank der niedrigen Refinanzierung zu deutlich unter 3 Prozent an die Kunden weiter zu geben.
Erwerber einer Immobilie sollten trotz des günstigen Zinsniveaus weiterhin die notwendige Vorsicht behalten und keine voreiligen Immobilienkäufe tätigen. Historisch betrachtet unterliegen die Zinsen einer ständigen Schwankung mit stetig fallender Tendenz. Es gibt aber keine Gewähr, dass dies auch Schlüsse auf die zukünftige Entwicklung lässt.
Demnach sollten sich Darlehennehmer vor Finanzierungsabschluss gut über die eigenen finanziellen Möglichkeiten im Klaren sein. Wer sich heute mit extrem niedrigen Zinsen die Finanzierung einer Immobilie gerade so leisten kann, muss sich der anstehenden Refinanzierung bewusst sein. Bei einem neu verhandelten Zinssatz, der deutlich über dem aktuellen Niveau liegen könnte, könnten erhöhte Darlehensraten eine mögliche finanzielle Schieflage mit sich bringen. Es ist also trotz aller Euphorie über die derzeitigen Zinsen anzuraten, sich bei dem Erwerb und der Finanzierung einer Immobilie genügend finanziellen Spielraum zu lassen.
Wie Sie das niedrige Zinsniveau nutzen
Es gibt allerdings auch Möglichkeiten, die aktuell niedrigen Zinsen zum eigenen Vorteil zu nutzen!
- Hohe Tilgung: Nutzen Sie die niedrige monatliche Zinsbelastung und vereinbaren Sie mit Ihrer Bank eine hohe Tilgung. Es handelt sich dabei um für Sie planbare monatliche Belastungen, die Sie nach eigenen finanziellen Möglichkeiten ausnutzen sollten. So ist der im Falle steigender Zinsen verbleibende Restbetrag bei auslaufender Zinsbindung deutlich niedriger und die Auswirkungen auf Ihre monatlichen Raten entsprechend kleiner.
- Bausparverträge: Parallel zum Darlehen kann ein Bausparvertrag abgeschlossen werden, der während der Laufzeit des ursprünglichen Darlehens bespart wird und dieses am Ende der Zinsbindung ablöst.
- Forward-Darlehen: Bankkunden können sich die heutigen Zinsen auch „festschreiben“ bzw. „sichern“ lassen. Geht der Erwerber einer Immobilie also von zukünftig steigenden Zinsen aus, bietet ihm diese Möglichkeit einen Vorteil. Das Risiko besteht jedoch darin, dass die Situation anders kommt als erwartet und die Zinsen weiter fallen. Dann muss der Darlehennehmer dennoch die festgeschriebenen Zinsen zzgl. der für die Festschreibung anfallenden Kosten tragen.
Finanzierungen sind umfangreich und es bedarf sorgfältiger Prüfung, welche Art von Finanzierung für die jeweiligen Umstände am besten geeignet ist. Es bietet sich an – im Anbetracht des erheblichen Finanzierungsvolumens beim Immobilienerwerb – mit Ruhe und Augenmaß Angebote einzuholen und zu vergleichen.
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