Geld clever anlegen – aber wie?
Die Verzinsung von Tagesgeld und Festgeld befindet sich in der heutigen Zeit nahe bei Null. Seit Einführung von Negativzinsen muss der klassische Sparer sogar Angst haben, sein Geld schneller zu verlieren, als es ihm lieb ist. Darüber hinaus nagt noch die wachsende Inflation am Kontostand. Der Anstieg der Lebenshaltungskosten ist gerade zu Krisenzeiten erschreckend hoch und lässt die Zinsen auf dem Sparkonto einfach verdampfen. Wer keine Kapitalanlage mit hoher Rendite besitzt, der verliert jeden Tag bares Geld, da die Kaufkraft immer weiter abnimmt. Alternativen zum Sparbuch müssen her, um der Inflation Paroli bieten zu können.
Immobilien als Wertanlage?
Für viele Menschen gelten immer noch Immobilien als wertbeständige und sorgenfreie Kapitalanlage. Niedrige Zinsen für den Hauskauf ließen den Traum von dem eigenen Haus lange Zeit in einem schönen Licht erscheinen. Immobilien galten als das Betongold, welches irgendwann an kommende Generationen weitervererbt werden konnte. Doch die Kreditzinsen für Immobilienkäufe sind im Jahr 2022 wieder gestiegen. Auch der Mangel an Handwerkern und gestiegene Preise für Baumaterial lassen immer mehr Menschen über alternative Kapitalanlagen nachdenken. Das klassische Aktiendepot gewinnt wieder an Popularität.
Was ist ein Depotbroker?
Ein Broker ist ein Mittelsmann, der eine Transaktionen zwischen Käufer und Verkäufer möglich macht, also als Vermittler eingesetzt wird. Im Bereich des Aktienmarkts nimmt ein Depotbroker Aufträge zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren entgegen. Als Dienstleister hat er Zugriff auf verschiedene regulierte Handelsplätze national oder auch international. Ein Broker arbeitet unabhängig von eigenen Interessen im Auftrag für Personen oder Firmen. Diese Finanztransaktionen betreffen eine Vielzahl von Anlageklassen, wie Aktien, Fonds, Optionsscheine, Rohstoffe. Für jede Ausführung eines Kaufs oder Verkaufs fällt eine geringe Gebühr für die Order an.
Einige Broker bieten auch Beratung als Dienstleistung an, da sie oft auf umfangreiche Daten der aktuellen Marktlage zurückgreifen können. Für eine Tätigkeit als Broker muss in Deutschland eine Lizenz erworben werden. Zu den klassischen Brokern, die jedes Bankhaus zu bieten hat, gesellen sich auch immer mehr sogenannte Neo-Broker. Diese konnten sich insbesondere wegen ihrer schlanken Struktur und günstigen Gebühren am Markt behaupten. Neo-Broker besitzen in der Regel kein Filialnetz, sondern sind reine Internet-Banken. Trotzdem sind sie durch die Bafin reguliert.
Was ist ein Depot?
Im Aktien-Depot werden die Wertpapiere aufbewahrt. Alle Börsengeschäfte, Käufe und Verkäufe werden durch das Depot gemanagt. Ähnlich wie bei einem Online-Konto hat der Kunde hier 24h am Tag Zugriff über das Internet. Von seiner Wohnung aus kann er den tagesaktuellen Wert der Papiere abfragen und die Orders einsehen, die in der Vergangenheit ausgeführt wurden. Zu jedem Depots gehört ein separates Verrechnungskonto. Hier liegt das liquide Geld, welches für Zukäufe für das Depot genutzt wird. Auch Erlöse, die bei Verkäufen erzielt werden, landen auf diesem Konto. Das Verrechnungskonto sitzt bei dem Broker bzw. einer klassischen Bank, die das Konto verwaltet.
Woraus sollte ein Depot bestehen?
Langfristig betrachtet, macht eine konservative Anlagestrategie Sinn. Sie beruht u.a. darauf, sein Geld auf möglichst viele verschiedene Anlagen zu verteilen. Sollte es einer einzelnen Firma oder einer bestimmten Branche einmal schlecht gehen, halten sich die negativen Auswirkungen auf das gesamte Depot in Grenzen. Viele Broker empfehlen, sein Geld gleichzeitig in mehrere Branchen zu investieren, „Diversifikation“, wie es in Fachkreisen genannt wird. Typische Branchen sind zum Beispiel die Automobilbranche, die Baubranche, die Chemiebranche, die Nahrungsmittelbranche, etc. Die Gefahr, langfristig viel Geld zu verlieren, wird dadurch deutlich kleiner. Seit gut 10 Jahren sind ETFs ins Visier vieler Anleger gerückt. Diese sind auch oft nach Branchen sortiert und machen es besonders leicht, in viele verschiedene Unternehmen aus einer Branche zu investieren. Das mühselige Aussuchen und Kaufen von Einzelaktien findet damit ein Ende. Selbstverständlich lassen sich auf ETFs über den Depotbroker kaufen und sicher im Depot verwahren.