Hohe Effektivität, überschaubarer Aufwand: Diese Maßnahmen steigern den Immobilien-Verkaufspreis deutlich

Immobilienverkaufspreis steigern

Nicht nur Großprojekte zwischen energetischer Sanierung und professioneller Garten-Neugestaltung können den Verkaufspreis optimieren. Bereits weniger aufwendige Maßnahmen können erstaunliche Effekte erzielen. (Bild: stock.adobe.com © )

Wer seine Immobilie veräußern möchte, strebt zwei Dinge an: viele Interessenten und einen bestmöglichen Preis. Das Haus vor dem Verkauf optisch und technisch aufzuwerten, kann dabei helfen. Das muss sich jedoch definitiv nicht nur auf aufwändige, zeitintensive Projekte wie neue Heizungsanlagen oder vollständige Fassadendämmungen erstrecken. Unter diesem Aspekt können einige bewährte Maßnahmen trotz ungleich kleinerem Aufwands- und Zeitrahmen punkten.

1. Glasfaser-Hausanschluss

Der lange Zeit schleppende Glasfaserausbau hat zuletzt etwas Tempo zugelegt. In vielen Kommunen wurde er bereits vollzogen oder steht kurz davor. Angesichts der Bedeutung hoher Übertragungsleistungen für unterschiedlichste Anwendungen kann sich dadurch eine gute Möglichkeit zur Wertsteigerung ergeben.

Sofern Glasfaserleitungen in der Straße vorhanden sind, genügt es, eine Abzweigung bis ins Gebäude zu beauftragen. Das Prinzip heißt „Fiber to the Basement“ bzw. „-Building“ (FTTB). Selbst wenn dabei die Datenübertragung im Gebäudeinneren auf andere Arten erfolgen muss, kann die Wertsteigerung bis zu acht Prozent betragen. Denn allein durch den Glasfaser-Hausanschluss sind erheblich gesteigerte Datenraten möglich. Es ist nicht zwingend nötig, die Leitungen in alle Stockwerke zu führen.

2. Spanndecken

Decken sind in jedem Raum optisch prominent, da sie nicht durch Möbel und Deko-Objekte kaschiert werden. Durch zahlreiche mögliche Designs kann es schwierig werden, den Geschmack vieler Interessenten gleichermaßen zu treffen – zumal einige Arten der Deckenrenovierung einen erheblichen Aufwand verursachen.

Eine sogenannte Spanndecke kann ein hervorragender Weg sein. Sie wird wenige Zentimeter unterhalb der alten Deckenkonstruktion eingezogen. Wie der Spezialist Plameco aufzeigt, ist die Durchführung schnell und einfach. Es gibt eine große stilistische Vielfalt. Außerdem lassen sich im Zuge der Arbeiten zusätzliche Akustik- und Wärmedämmungen, Beleuchtungen, sogar Infrarotheizungen leicht integrieren.

Fertig installiert sorgt eine Spanndecke durch ihre glatte Optik für einen modernen, neutralen Look. Er passt dadurch zu vielen Baustilen und trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit den Geschmack vieler potenzieller Käufer.

3. Dach- und Fassadenreinigung

Eine neue Dacheindeckung ist meist ein regelrechtes Großprojekt. Selbst wenn in vielen Fällen der Dachstuhl unangetastet bleiben kann, sprechen wir von mehrtägigen Arbeiten. Ein Fassadenanstrich inklusive Gerüst und Entfernung der alten Farbe ist kaum weniger aufwändig, zumal oft mehrere Schichten zu streichen sind. Solange jedoch beides am Gebäude technisch intakt ist, kann es genügen, nur eine professionelle Grundreinigung in Auftrag zu geben.

Deren Aufwand und Zeitbedarf ist um ein Vielfaches geringer. Bei einem Einfamilienhaus ist ein Arbeitstag meist mehr als genug. Dennoch kann die Wirkung enorm sein. Das gilt nicht nur bei starkem Bewuchs und anderen gut sichtbaren Verschmutzungen: Über die Jahre kann sich eine unmerkliche Schmutzschicht auf den Oberflächen ablagern – beispielsweise Feinstaub.

Eine gründliche Reinigung kann Farben wieder erstrahlen lassen und dem ganzen Gebäude einen frischen, sauberen Look verleihen. Idealerweise sollte die Maßnahme noch vor Erstellung der Verkaufsanzeige erfolgen. Dann profitieren bereits die Fotos von diesem neuen Glanz.

Tipp: Bei dieser Gelegenheit könnten die Profis weitere Elemente wie Einfahrt, Terrasse (samt Überdachung) oder Garage säubern.

4. Moderne Heizkörper und Thermostate

Angesichts der steigenden Energiepreise wäre zwar eine Wärmepumpe die beste diesbezügliche Wertsteigerungsmaßnahme. Sie benötigt jedoch tiefgreifende Umbaumaßnahmen, mitunter sogar eine Dach- und Fassadendämmung sowie neue Fenster. Entsprechend umfangreich ist dieses Projekt.

Sofern das Gebäude noch mit fossilen Energieträgern beheizt wird, kann es aber bereits wertsteigernd wirken, die Heizkörper und deren Thermostate auszutauschen. Da alles nur geschraubt ist, geht das selbst Heimwerkern leicht von der Hand und generiert mehrere Effekte:

  • Heizkörper: Neue Radiatoren verleihen dem Raum einen moderneren Look. Überdies können sie deutlich effizienter abstrahlen. Dafür sorgen eine bessere Gestaltung sowie noch nicht durch Ablagerungen beeinträchtigte Wasserkanäle.
  • Thermostate: Insbesondere digitale Thermostate kombinieren Energieersparnis und Komfort. Für ersteres sorgt eine präzisere Regelung; letzteres wird durch einfache Bedienungen, Zeit- oder Fernsteuerungen ermöglicht.

Beides sollte zuvor ein Fachmann hinsichtlich der nötigen Heizleistung berechnen. Gegebenenfalls kann er zusätzlich einen hydraulischen Abgleich durchführen. Dadurch wird das gesamte System optimal auf die neuen Komponenten abgestimmt.

Tipp: Mitunter lohnt es sich, spezielle Wärmepumpen- bzw. Niedertemperaturheizkörper zu verbauen. Hierdurch könnte der Hauskäufer später eine Wärmepumpe installieren, ohne zwingend eine Fußboden- oder Wandflächenheizung zu benötigen.

5. Frisch und neutral gestrichene Innenräume

Ähnlich wie bei den Decken ist die Wandgestaltung sehr geschmacksabhängig. Insbesondere, wenn die Wände

  • in kräftigen Farbtönen oder Mustern gehalten sind oder
  • es sichtbare Verschmutzungen bzw. Abnutzungserscheinungen gibt,

kann eine Auffrischung positiv wirken. Verkäufer sollten unbedingt auf eine neutrale Gestaltung achten. Das heißt, entweder Weiß oder Pastelltöne sowie zurückhaltende Muster.

Mit einer stringenten Vorgehensweise und hochwertigen Utensilien ist das selbst durch Laien ohne große Heimwerker-Routine in einem überschaubaren Zeitrahmen durchzuführen. Zusätzlich entfällt dadurch die Notwendigkeit, Handwerker zu finden, sich mit deren Terminkalender abzustimmen und die Profiarbeit zu bezahlen.

Tipp: Da es zwangsläufig erforderlich ist, die Blenden von Steckdosen und Lichtschaltern sowie die Fußleisten zu entfernen, ist es sinnvoll, diese gegen modernere, nicht abgenutzte Stücke zu ersetzen.

6. Zurückhaltende Gartenpflege

Egal ob verwildert oder bestens gepflegt – jeder Garten ist ein Plus für den Immobilienwert. In der Praxis kann sein Zustand dennoch ausschlaggebend sein. Das gilt sogar dann, falls der Verkauf in den Wintermonaten vollzogen wird, wenn nur wenig Grün überzeugen kann.

Immobilienbesitzer sollten daher den Außenbereich einem kritischen Blick unterziehen und bedenken, wie wichtig der erste Eindruck ist. Diesbezüglich können schon kleine Arbeiten viel bewirken, etwa diese:

  • Gründliches Entfernen abgefallener Blätter, Früchte/Nüsse und abgestorbener Pflanzenteile.
  • Gezielter Rück- bzw. Formschnitt von Büschen, Sträuchern und Bäumen.
  • Entfernen von Moos und Unkräutern, ggf. in Verbindung mit Ausbringen von dekorativem Rindenmulch.
  • Nachsäen schadhafter Stellen im Rasen (idealerweise im Spätsommer oder Frühherbst).
  • Anpflanzen kostengünstiger Ziergewächse; auch in Blumenkästen am Gebäude.
  • Gründliches Wässern während Hitzeperioden, damit der Garten für Fotos und Besichtigungen sattgrün wirkt.

Selbst ohne eine aufwendige Neugestaltung kann hierdurch der (Vor-)Garten einen viel gepflegteren Eindruck vermitteln – und Interessenten überzeugen.

7. Aufgefrischte Fugen

Neuverfliesen ist sehr aufwendig und erzeugt große Mengen Bauschutt und Schmutz. Die Elemente zu ersetzen, ist deshalb nur dann eine rentable Maßnahme, wenn die installierten Stücke schadhaft sind oder einen stark veralteten Zeitgeist verströmen.

Neben einer allgemeinen Grundreinigung der Fliesen (besonders in Raucherhaushalten) bietet es sich jedoch stets an, die Fugen aufzufrischen. Für diesen Zweck existieren spezielle Reiniger sowie Ausbesserungsstifte. Letztere sind einfacher zu handhaben als die Werkzeuge für ein vollständiges Neuverfugen.

Allerdings sollten nicht nur die Bereiche zwischen den Fliesen Aufmerksamkeit erhalten. Zusätzlich sollten Besitzer sämtliche alten Silikonfugen heraustrennen und neu ziehen.

8. Bereinigte Innenräume

Zwei wichtige Punkte des Hausverkaufs:

  1. Wer seine Immobilie demnächst veräußert, wird beim Auszug zwangsläufig das Interieur mitnehmen und vieles entsorgen, was nicht mehr benötigt wird.
  2. Für Fotos und Begehungen ist es erforderlich, das Gebäudeinnere in einem aufgeräumten, gepflegten Zustand zu präsentieren.

Diese Kombination ist ein probater Anlass, um besagtes Entsorgen vorzuverlegen. Was absehbar nicht mit umziehen wird, sollte noch vor Erstellung des Exposés verkauft, gespendet oder dem Sperrmüll bzw. Wertstoffhof übergeben werden.

Je nach „Schweregrad“ lassen sich die Räume dadurch erheblich bereinigen. Sie vermitteln einen neutraleren Eindruck, sind vor Besichtigungen leichter aufzuräumen – und beim Auszug steht weniger Arbeit an.

9. (Zusätzlicher) Carport

Die Wertigkeit von Stellplätzen steigt mit deren Anzahl und dem Schutzgrad. Eine geschlossene Garage ist für den Preis förderlicher als eine offene Einfahrt. Sofern es im Außenbereich eine solche offene Stellfläche gibt, kann es daher wertfördernd sein, diese auf einfache Weise zu überdachen.

Simple Carports aus Holz sind in Baumärkten als fertig zugeschnittene Bausätze erhältlich. Da es sich um unkomplizierte Steck- und Schraubverbindungen nach Anleitung handelt, ist der Aufbau für Heimwerker in wenigen Stunden durchzuführen. Potenzielle Käufer werden jedoch nicht den überschaubaren Aufwand sehen. Für sie wird vor allem zählen, einen (zusätzlichen) überdachten Stellplatz zu erwerben.

Das ist selbst dann ein wertsteigerndes Argument, wenn die Immobilie bereits mit einem andern Carport oder einer Garage aufwarten kann.

10. Statt eines Fazits – Ein abschließender Rat

Vieles, was den Gebäudewert anbelangt, liegt im Auge des Betrachters. Langjährige Bewohner haben es dadurch oftmals schwer, ihre Immobilie und deren Details mit der gebotenen Neutralität zu betrachten.

Insbesondere, wenn es keinen Makler gibt, der fachkundige Tipps geben kann, können gute Bekannte helfen. Besitzer sollten sie bitten, sich das Haus in seinem aktuellen Zustand mit den Augen eines potenziellen Käufers anzusehen.

Da solche Freunde das Gebäude nicht aus dem Blick des Bewohners betrachten, können ihnen Dinge auffallen, die ein Eigentümer nicht bemerkt. Darauf basierende Verbesserungsvorschläge können sehr wertvoll für den Verkaufspreis sein – selbst, wenn es sich nur um kleine Maßnahmen handelt.

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